Damit die Gassenküche weiterhin arbeiten kann, damit weiterhin bedürftige Kinder in die Schule geschickt werden können, brauchen wir Ihre Hilfe, Ihre Spende! Bitte überweisen Sie mit dem Vermerk: „Gassenküche Nepal“ oder „Ausbildung Kinder in Nepal“.
Hier der Bericht von Gerlinde Zorzi aus Hamburg über Ihren Einsatz in Nepal:
Angekommen bin ich am 12. Dezember 2011. Gleich am nächsten begannen wir mit der Vorbereitung zum Aufbau der Gassenküche. Ich war die ganze Zeit bis zum Abbau am 3. März 2012 dabei. Meine Hauptaufgabe während der ganzen Zeit war es, Frühstück und Mittagessen an die Suppenküchengäste zu verteilen.
Am Morgen gab es süßen, gewürzten Milchtee und ein Doughnut, mittags Dal Bhat, ein einfaches, preisgünstiges Alltagsgericht. Das ist in der Hauptsache Linsensuppe (dal), Reis (bhat) und Gemüse der Saison. Es gab einen dreitägigen Wechsel: Kartoffel mit Rettich, Kartoffeln mit Weißkohl, Kartoffeln mit Spinat. Gekocht haben zwei nepalesische Köche. Morgens und mittags kamen jeweils rund 130 Menschen. Viele Kinder, aber auch Mütter mit Babys oder ganze Familien, aber auch alleinstehende Männer. Außer dem Essen gab es eine kleine medizinische Versorgungsambulanz, die von Krankenschwestern aus unserer Freiwilligengruppe betreut wurde. Versorgt werden konnten Kopfschmerzen, Schnitt- und Brandwunden, Rückenschmerzen und ähnliches. Bei größeren gesundheitlichen Problemen hat Rokpa eine Kooperationsvereinbarung mit eine Klinik vor Ort.
Dort werden die Mittel- und oft Obdachlosen je nach finanzieller Situation gratis oder für wenig Geld behandelt. Und das waren viele. Viele Leute haben warme Arme, Bäuche und Füße bekommen, denn aus der Kleiderkammer wurde mitgebrachte Kleidung aus Europa verteilt. Gegen Ende der Zeit wurde noch in ausführlichen Interviews versucht herauszufinden, wer von den Bedürftigen am bedürftigsten war.
Das Ergebnis: Seit Ende der Wintersaison 2011/2012 der Suppenküche können nun ca. 20 weitere Kinder eine Schule besuchen. Entweder bezahlt Rokpa das Schulgeld (auch die staatlichen Schulen müssen bezahlt werden) und die Kinder wohnen nach wie vor zu Hause oder Rokpa übernimmt die Gesamtkosten für einen Internatsplatz samt Schule, sogenannte Boardingschools. Das Rokpa Kinderhaus in Boudha hat einen elfjährigen Jungen aufgenommen. Zusätzlich bekommen rund zehn erwachsene Menschen eine dauerhafte finanzielle Unterstützung.
Schockiert war ich über die schnüffelnden Kinder. Zum Teil war deren „Verfall“ schon zu sehen oder auch während meines Aufenthaltes zunehmend festzustellen. Da tatenlos und ohnmächtig zu sehen zu müssen, war und ist schwierig und sehr, sehr traurig. Besonders eindrucksvoll habe ich die Lebendigkeit und Lebenslust der Menschen erlebt und genossen, sei es bei den Gästen der Suppenküche als auch bei der Bevölkerung insgesamt. Es waren Begegnungen von Mensch zu Mensch und ich hatte nie das Gefühl, dass man mich als Europäerin anders behandelte als die Einheimischen.
Ein bleibendes inneres Bild ist die Reihe der sitzenden Kinder, die über Rokpa nun einen Schulplatz bekommen haben und schon mal fleißig probeweise in ein Schulbuch versunken dasaßen. Oder das strahlende Gesicht des Jungen, der ins Rokpa-Kinderhaus aufgenommen wurde. Und die drei Jungs, die eines Morgens mit Blumensträußen kamen und mit strahlendem Gesicht an uns VolontärInnen verteilt haben (-wo sie die Blumen her hatten, ließ sich nur vermuten…) … und… und… und…
Die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen war sehr konstruktiv und angenehm. „Es war das Dream-Team“, wie sich die Projektleiterin Margret ausdrückte. Von Anfang an haben alle mit angepackt, gemacht, was sie gesagt bekamen, aber auch gemacht was sie sie selbst als notwendig erachteten. Ich habe „meine“ Gruppe als offen und zugewandt erlebt Diese Zeit in Nepal hat mein Leben nachhaltig bereichert. Das merke ich jetzt besonders, seit ich wieder in meiner gewohnten Umgebung bin.
Für einen Blick über den Tellerrand bietet der geschützte Rahmen des Rokpa-Projektes eine gute Möglichkeit. Inzwischen beurteile ich vieles anders als vor meiner Reise und weiß den Wohlstand hier in Deutschland viel besser zu schätzen. Ich bin froh, dass ich gesund bin und dass ich diese Reise und die Erfahrungen machen konnte. Ich fühle mich reich beschert mit all den Begegnungen und Erfahrungen, die ich während der Zeit in der Gassenküche gemacht habe und ich habe so viele Menschen im Herzen mit nach Hause gebracht. Ich finde die Gassenküche von ROKPA in Nepal gut und sinnvoll. Besonders in der kalten Winterzeit ist die Selbstversorgung der Armen stark eingeschränkt, denn es gibt weniger Arbeit. Besonders Sinn macht für mich die
Gassenküche, weil die angebotene Hilfe nicht mit der Vergabe von Essen beendet ist, sondern Viele im Anschluss dauerhafte Hilfe bzw. Hilfe zur Selbsthilfe bekommen. Am meisten freut mich, dass so viele Kinder eine Chance auf (Schul)Bildung bekommen, denn wie wir wissen, Bildung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein selbstgestaltetes und autonomes Leben.