Nonnen von Karphu Gön Header

Die Nonnen von Karphu Gön

Sie leben in einfachen steinernen Häusern. Der Wind pfeift durch alle Löcher. Wasser müssen sie vom Fluss holen und im Winter brauchen sie jede Decke, um sich überhaupt warm zu halten.

Auf über 4.000 Metern Höhe sind rings um das Mönchskloster Dolma Lhakang, wo der ROKPA-Gründer Dr. Akong Rinpoche aufwuchs und studierte, sind fünf Nonnengemeinschaften angesiedelt. Die größte dieser fünf Gemeinschaften ist Karphu Gön mit 51 Nonnen.

In dieser abgelegenen Region wächst nicht viel. Die Winter sind lang, der starke Wind bläst das ganze Jahr über. Die etwa 300 Familien, die um das Kloster herum leben, haben rund um die Uhr mit ihren Tieren zu tun, ernähren sich von der Milch und der Wolle ihrer Herden.

Für alle ist das Leben dort hart, aber ganz besonders hart für die Nomadenfrauen. Fast rund um die Uhr sind sie im Einsatz. Vor allen anderen müssen sie morgens aufstehen, um die Tiere zu melken. Danach geht es ans Feuer machen, das Frühstück bereiten, Holz und Wasser herbei holen, dann die Kinder anziehen, den Alten das Essen bereiten, Kleidung flicken, das Haus oder Zelt reinigen, Kuhdung sammeln, Kinder betreuen, Essen bereiten und so weiter. Man sagt, dass eine Nomadenfrau selbst wenn sie ein Kind geboren hat, keine Pause bekommt.

In dieser Gegend gibt es kaum Schulen. Die einzige Bildungsmöglichkeit ist ein Kloster.
Deshalb haben sich auch Karma Sangmo (35), Sönam Tschödrön (47) und Karma Tschötschi Tsomo (20) zum Leben als Nonne entschlossen.

Karma Sangmo Nonne von Karphu GönKarma Sangmo hat nie eine öffentliche Schule besucht. Schon als Achtjährige wurde sie 1988 Novizin. Davor bestand ihr Leben darin, die Schafe ihrer Familie zu hüten. Bei den Nonnen hat sie Lesen und Schreiben gelernt, sich in die Meditationspraxis eingearbeitet, drei Jahre eine Klausur durchgeführt und studiert nun neben ihren Pflichten als Rezitationsleiterin fleißig die Texte der „Lam Rim“ (übersetzt „ Der stufenweise Weg“).

Sönam Tschödrön Nonne von Karphu GönSönam Tschödrön ist 1968 geboren und besuchte von ihrem neunten bis neunzehnten Lebensjahr die staatlichen Schulen, wo sie die dort angebotenen Fächer auf Chinesisch lernte. Doch ihrer Familie fehlte das Geld, um sie weiter zur Schule zu schicken und sie arbeitete ein Jahr lang als Nomadin und betreute eine Herde. Doch der Wunsch zu lernen wurde immer stärker und sie entschloss sich, Nonne zu werden. Im Kloster konnte sie endlich Lesen und Schreiben auf Tibetisch lernen, studierte verschiedene Rituale und Meditationspraktiken, bevor auch sie in einer dreijährigen Klausur verschiedene Techniken des Geistestrainings praktizierte. Sie verlässt nie die Nonnengemeinschaft und widmet ihr ganzes Leben dem Studium und der Meditationspraxis.

Karma Tschötschi Tsomo Nonne von Karphu GönKarma Tschötschi Tsomo ist 1995 geboren und noch Novizin. Erst als sie 13 war schickten ihre Eltern sie für drei Jahre in die Schule, wo sie Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt hat. Damit sie überhaupt weiter lernen konnte, entschloss sie sich, der Nonnengemeinschaft beizutreten, wo sie seither eifrig lernt und studiert. Nur hier kann sie ihrem Wunsch zu lernen und Wissen anzusammeln nachkommen.

Alle drei Nonnen haben wenig Unterstützung von ihren Familien zu erwarten, die selbst kaum das Nötigste zum Leben haben. Sie sind exemplarisch für all ihre Genossinnen. Das Kloster Dolma Lhakang versorgt die 122 Nonnen und 103 Mönche mit Reis, Mehl, Öl und Gemüse. Doch das Kloster ist abgelegen und es kommen nur wenige Pilger dort hin. Deshalb hat das Kloster nur wenig Einkommen.

ROKPA Deutschland kann die Nonnen und Mönche von Dolma Lhakang mit Ihrer Hilfe unterstützen!

Hier studieren und praktizieren Mönche und Nonnen mit großer Intensität und Konzentration und ohne Ablenkung. Sie helfen so, die tibetische Kultur und Wissenschaft zu bewahren und führen ein entbehrungsreiches Leben in Armut. Die Arbeit für die Erhaltung der tibetischen Kultur ist eine Arbeit für den Frieden.

Helfen Sie uns bei der Unterstützung der Nonnen von Dolma Lhakang mit Ihrer Spende!