Rokpa Vorschule Shangrila Mittagesse

Vorschule bei Shangrila: Hier wird der Samen gelegt

Im klapprigen Minibus von Anyong fahren wir zu einem Vorort von Shangrila, dorthin, wo er vor drei Jahren eine Vorschule ins Leben gerufen hat, die mit Spendengeldern von ROKPA unterstützt wird. Vor dem Tor der Schule werden wir schon von einem Spalier aus Drei-bis Sechsjährigen und ihren Lehrern erwartet. Die Kleinen mustern uns mit erstaunten Augen oder verstecken sich verschämt hinter ihrem Nachbarn.

Einstöckige niedrige Gebäude umrahmen den Schulhof. Alles wirkt recht neu und wir hören, dass hier vorher eine staatliche Grundschule war, die im Zuge einer Reform nicht mehr gebraucht wurde. So konnte Anyong die Anlage für sein Vorhaben mieten.

Die Kinder kommen aus der näheren Umgebung, werden von ihren Eltern gebracht und wieder abgeholt. In drei Klassenstufen lernen sie das tibetische Alphabet, lernen Schreiben und Lesen in ihrer Muttersprache. Für die Eltern ist die Einrichtung kostenlos. Sie müssen weder für den Unterricht, noch für das Mittagessen der Kinder hier bezahlen. Aber nicht nur das allein macht es aus, dass sie ihre Kleinen hier gerne betreuen lassen.

Vorschule Shangrila Unterricht 1Was sie hier lernen, ist unersetzlich und bildet den Grundstock ihrer kulturellen Identität. Wenn sie später in die staatliche Grundschule wechseln, liegt dort der Schwerpunkt auf der chinesischen Sprache und Tibetisch wird nur noch mit zwei Wochenstunden unterrichtet.
Betreut werden die Kleinen von zwei Lehrerinnen und zwei Lehrern, dazu kommt noch eine Köchin. Die Lehrer wohnen hier in der Schule. Jeder hat eine einfache Schlafkammer mit einem Vorraum zum Kochen und Essen. Gekocht wird auf einem Kocher, gegessen auf kleinen Hockern an einem winzigen Tisch.

Wir dürfen ein bisschen beim Unterricht zuschauen und Fotos machen. Danach gibt es Mittagessen. Jedes Kind hat eine Schüssel und einen Löffel und die Lehrerinnen teilen das Essen aus. Der Appetit der Kinder ist recht unterschiedlich. Während die einen tüchtig zulangen und bald noch einen Nachschlag holen, brauchen die anderen doppelt so lang und schauen verträumt in die Gegend.

Vorschule Shangrila PauseNach dem Essen ist genügend Zeit zum Spielen auf dem Hof. Die Mädchen vergnügen sich beim Seilhüpfen, währen die Buben einen Ball hin und her kicken. In einem sonst leeren Raum sehen wir haufenweise Kleidung. Anyong erklärt, dass man der Schule die Sachen aus Kleidersammlungen gibt. Dort werden sie an bedürftige Familien verteilt. Die Menschen in diesem kleinen Dorf haben nur wenig Geld zu Verfügung, leben von Gelegenheitsarbeiten und dem Gemüse in ihren Gärten. Da ist jede Hilfe willkommen und die Eltern der kleinen Vorschülerinnen und Vorschüler nehmen sie gerne an.

Helfen auch Sie! Unterstützen Sie unsere Projekte zur Ausbildung in Tibet!

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