Fonds für Medizinische Nothilfe

Was passieren kann, wenn man nicht lesen und schreiben kann …

Pasang Tashi wurde im September 2018 geboren. Seine Eltern ein junges Pärchen. Die kleine Familie lebt im Nomadengebiet in der Nähe von Jelong, etwa eine Stunde von Yushu. Leider konnte Pasang Tashis Mama Betschen ihr Baby nicht stillen und war auf Fertignahrung für ihr Baby angewiesen. Weder Betschen noch ihr Mann können lesen und schreiben. So haben sie das teure Pulver mit zu viel Wasser angerührt. Pasang Tashi wurde schwer krank. Sein Fieber, seine Bronchitis wollten nicht besser werden. Sehr besorgt fuhren sie mit ihrem Baby nach Yushu ins nächst gelegene Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte ein extreme Unterernährung fest und behielten den Kleinen da. Er musste mehrere Tage lang mit Infusionen aufgepäppelt werden, brauchte auch später eine kostspielige Nachbehandlung. Die Ärzte zeigten der jungen Mutter wie sie die Pulvernahrung richtig zubereitet, damit Pasang Tashi künftig wachsen und gedeihen kann.

Die Krankenhausaufenthalte für das Baby haben den finanziellen Rahmen der jungen Familie total gesprengt. Der Vater von Pasang Tashi ist Gelegenheitsarbeiter, denn er hat weder die Schule besucht noch einen Beruf gelernt. Krankheit war bei den unbedarften jungen Leuten bisher kein Thema. Nun mussten sie ihre Verwandten und Freunde anbetteln, Geld leihen, um die Kosten für den Krankenhausaufenthalt von 14.000 chinesische Rmb (umgerechnet knapp 2.000 Euro) zu stemmen. So erfuhren wir durch Kontakte vor Ort von der Situation der Familie und konnten  helfen:

Dank unseres Fonds „Familien und Patienten in Not“ konnten wir dem jungen Paar einen großen Teil der Krankenhauskosten bezahlen und sie so aus einer großen Notlage befreien! Danke allen, die für diesen Fonds spenden.

Auch wenn sie heute fast alle ein Smartphone besitzen, ist doch die Unwissenheit vieler  Menschen in den bergigen Regionen groß. Speziell diejenigen, die noch nie zur Schule gingen, weil es in ihrer Kindheit noch keine Schulpflicht gab. Sie sind wie eine vergessene Generation. Wer aus dieser Generation eine Ausbildung bekam, zum Beispiel durch ROKPA, und Arzt oder Lehrer wurde, ist sehr privilegiert. Yangzom und Chunga Lhamo, über die wir regelmäßig berichten, gehören zu diesen Glücklichen. Sie geben ihr Wissen weiter an die Bevölkerung in den abgelegenen Regionen, um Krankheiten und Notlagen zu lindern.