Bei den ROKPA-Projekten in Bodnath/Kathmandu

Von den sechzig Kindern des Kinderhauses wurden wegen Corona dreißig zu ihren Familien in abgelegenen Bergregionen geschickt, dort ist die Situation besser unter Kontrolle, leichter Abstand zu halten als in der Millionenstadt Kathmandu. Die übrigen dreißig Kinder sind nach wie vor im Haus und werden betreut. Das ROKPA-Gästehaus, das Restaurant, die Frauenwerkstatt und die Hotelfachschule sind seit dem 24. März geschlossen, die Hotelfachschüler zu Hause bei ihren Familien.

Allgemeine Situation

Seit dem 24. März diesen Jahres sind in Nepal alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt, sämtliche Schulen geschlossen und es gibt eine sehr restriktive Ausgangssperre. Ein Ende ist bisher nicht in Sicht. Wer ohne Begründung auf der Straße unterwegs ist, muss mit einer empfindlichen
Strafe rechnen.

Das bedeutet, dass alle, die vor dem Lock-Down als Straßenhändler, Bettler, Tagelöhner, Putzfrau, Kinderbetreuer, Gärtner oder in Hotels oder Restaurants ihren Lebensunterhalt verdient haben, entlassen wurden, bzw. keinerlei Einkommen mehr haben. Die wenigsten hatten Ersparnisse, die ihnen bei der Überbrückung helfen. Also stand der Hunger vor der Tür. Schon im März, nach Schließung der Gassenküche, kamen immer mehr Menschen zu ROKPA, weil sie nichts mehr zu essen hatten. Deshalb hat ROKPA bereits im März begonnen, Lebensmittelpakete zu packen und diese zu verteilen.

Ehemalige Kinder des ROKPA-Kinderhauses kümmern sich um die Verteilung und Zusammenstellung der Pakete, um die Identifikation und Registrierung der Bedürftigen und die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden. Alle achten streng darauf, dass beim Schlange stehen für ein Essenspaket zwei Meter Abstand eingehalten werden. Wer bei der Verteilung der Pakete mithilft, trägt eine Gesichtsmaske und misst die Temperatur der Empfänger. Es steht auch Desinfektionsmittel für die Hände zur Verfügung.

Das Essenspaket deckt den Grundbedarf einer vierköpfigen Familie für eine Woche. Derzeit werden pro Woche durchschnittlich 400 Pakete ausgegeben. Viele kommen jede Woche aufs Neue, weil sie kein Einkommen haben. Aber auch die Zahl derer, die neu dazu kommen, steigt stetig. Damit sichergestellt wird, dass nur eine Familie jeweils ein Paket pro Woche bekommt, wird mit Ausweisnummern und Gutscheinen gearbeitet.

Ein Essenspaket für eine Familie für eine Woche kostet 20 Euro und setzt sich wie folgt zusammen:

  • Reis 10 kg
  • Linsen 3 kg
  • Öl 1 l
  • Kartoffeln 4 kg
  • Sojabohnen 1⁄2 kg
  • Saisonales Gemüse 3 kg
  • Salz 1 Paket
  • Masala (Gewürze) 50 gr
  • Zahnpasta 1 Tube
  • Seife 2 Stück

Vom 24. März bis Mitte September hat ROKPA 40.000 Menschen mit Essen versorgt. Auch wenn die Ausgangssperre irgendwann aufgehoben wird, muss man einer steigenden Zahl von Hilfesuchenden und Bedürftigen rechnen. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung für die Aktion „Essenspakete“.
Danke!