Ärtzin Yangzom unterwegs 6

Unterwegs im Dienste der Gesundheit

Seit die Ausgangsbeschränkungen auch in den tibetischen Gebieten Chinas aufgehoben wurden ist Yangzom wieder unterwegs. Die inzwischen Vierzigjährige, alleinerziehende Mutter eines zehnjährigen Jungen wurde zwischen 1993 und 2007 von ROKPA ausgebildet: Zuerst die allgemeine Schule, dann tibetische Medizin mit Abschluss am Institut für Hygiene in Hainan. Inzwischen hat sie zusätzlich viele Fortbildungen absolviert. Ihr Schwerpunkt ist Aufklärung, Prävention, Hygiene.

So tourt sie nun in den tibetisch besiedelten Gebieten von Qinghai und Sichuan zu Dörfern, Klostergemeinschaften, Schulen. Sie organisiert alles selbst: Wenn sie einen Kontakt zum jeweiligen Ort bzw. zu der Institution hat, fragt sie an, ob ein Vortrag gewünscht wird, macht einen Termin klar. Damit auch viele Leute kommen, erzählt sie, dass sie Geschenke mitbringt: Baumwollunterhosen für die Frauen, Hygieneartikel wie Binden. „Wenn es etwas umsonst gibt, kommen die Leute“, sagt Yangzom verschmitzt. Überall wird sie wohlwollend empfangen, wird eingeladen wieder zu kommen. „Es gibt so viel Unwissenheit bei den Frauen. Sie sind verschämt, sprechen nicht über ihre Belange, ihre Beschwerden. Und sie sind so froh, zu erfahren, was ich ihnen zu sagen habe.“

Es geht um ein Wissen, das uns schon so selbstverständlich erscheint: Körperhygiene mit der man Erkrankungen vermeiden kann, Vorbeugungsmaßnahmen gegen Infektionen, Aufklärung über die Entstehung und Infektion mit HIV, Hepatitis, Tuberkulose. Auch um die Rechte von Frauen geht es in ihren Vorträgen und Gesprächen. Yangzom ist eine schöne Frau, gut gekleidet, eine Frau, die bewundert wird und die ihren Geschlechtsgenossinnen vermitteln möchte, dass auch sie sich emanzipieren, eigene Wege gehen dürfen. Auf ihren Besuchen in den Dörfern führt Yangzom auch die tibetische Pulsdiagnose bei PatientInnen durch, gibt entsprechend Medikamente aus. Und sie trifft Menschen, die bereits infiziert sind mit HIV oder andere schweren Krankheiten haben. Sie kann sie beraten, sie kann sie unterstützen. Vieles leistet Yangzom aus eigenen Mitteln, von ihrem Gehalt als angestellte Ärztin der Regierung. Doch oft übersteigt es ihre Möglichkeiten.

Da kann ROKPA helfen, mit Ihren Spenden für „Familien und Patienten in Not“. Danke!