Rokpa-Gassenküche Kathmandu

Update Nepal 06/21

ROKPA Deutschland hat mit Ihren Spenden die Aktivitäten von ROKPA International in Nepal unterstützt. Hier ein Update:

Nepal steckt in einer heftigen Krise. Die Fallzahlen der Covid-19 Erkrankten schnellen noch immer in die Höhe. Eine große Rolle dabei spielen auch die nepalesischen Gastarbeiter, die aus Indien zurückkehre, weil sie entlassen wurden. Sie tragen unbemerkt das Virus in sich. Busse und Bahnen sind überfüllt. Kaum irgendwo kann der notwendige Sicherheitsabstand gewahrt werden. Das Gesundheitssystem in Nepal ist von der Pandemie völlig überfordert. Auch Impfstoff ist Mangelware. Bis Ende April wurden nur 3,7 Prozent der Bevölkerung geimpft. Es wird berichtet, dass die Menschen in Nepal oft sehr sorglos mit der Ansteckungsgefahr umgehen. Große religiöse Feste, bei denen es zusätzlich große Menschenansammlungen gibt, wurden von der Regierung nicht abgesagt.

Auch diejenigen, die nicht direkt gesundheitlich vom Virus betroffen sind, leiden sehr an dieser Krise. Durch die verschiedenen Ausgangssperren haben viele ihr Einkommen verloren, denn sie arbeiten als Tagelöhner oder Straßenverkäufer oder sie müssen vom Betteln leben. Auch wer einen regulären Job hatte, etwa als Reinigungskraft, Handwerker, Fahrer oder Gärtner, kann den nicht mehr ausüben. Meist sind diese Jobs ohnehin so gering bezahlt, dass keine Ersparnisse angesammelt werden können. Das führte im vergangenen Jahr zu großer Not. Insbesondere bei denen, die es ohnehin schon schwer haben: alleinerziehende Mütter, alte allein lebende Menschen, Kranke oder Menschen mit Behinderung. Ohne das soziale Netz, wie wir es hier in Deutschland haben, droht sofort der Hunger. Überweisungen von Verwandten aus dem Ausland wurden gestoppt und Wanderarbeiter kehrten aus Indien nach Nepal zurück, weil sie ihre Arbeit verloren haben. Immer mehr Menschen sind auf Hilfe angewiesen, damit sie diese Extremsituation durchstehen. Seit über einem Jahr verteilt ROKPA International fast täglich Lebensmittelpakete auf dem Gelände der ROKPA-Suppenküche und an verschiedenen Orten in Kathmandu. Hier erweisen sich ehemalige ROKPA-Kinder, die im ROKPA-Kinderhaus in Nepal aufgewachsen sind als fähiges Team, das die Auswahl der notwendigen Lebensmittel und die Identifizierung und Registrierung der Bedürftigen übernommen hat.

Ein Lebensmittelpaket kostet ca. 20 Euro und beinhaltet die Nahrungsmittel für eine vierköpfige Familie. Ein Paket fürs Überleben, ein Paket gegen den Hunger:

  • 10 kg Reis,
  • 3 kg Linsen,
  • 4 kg Kartoffeln,
  • 3 kg Gemüse der Saison,
  • 0,5 kg getrocknete Sojabohnen,
  • 1 Liter Öl,
  • eine Packung Masala,
  • ein Päckchen Salz,
  • zwei Packungen Seife,
  • eine Zahnpasta und,
  • eine Flasche Nahrungsergänzungsmittel.

Zwischen März 2020 und April 2021 wurden knapp 90.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Das waren stattliche Mengen: zum Beispiel 100.000 kg Reis, 8.000 Liter Öl, 20.000 kg Gemüse und über 3.000 Stücke Seife.

Doch die Not hat noch kein Ende. ROKPA International plant auch die Anschaffung eines Krankenwagens mit medizinischer Ausstattung, damit zukünftig sowohl Tests als auch Impfungen durchgeführt werden können. Ihre Spenden sind hochwillkommen!

Weitere Infos finden Sie auch auf rokpa.org:

[Beitragsbild: ROKPA Gassenküche in Kathmandu]