ROKPA-Arztpraxis in Zaduo, Qinghai, China

Gerade hat Yeshi die Räume seiner Praxis geputzt, um den Betrieb wieder aufzunehmen. Da klingelt schon das Telefon und Patienten aus den Nomadengebieten im Umland von Zaduo rufen ihn zu sich. Er packt die Kräuterheilmittel ein, Untersuchungsinstrumente, fährt los. Mal ist es eine Stunde, manchmal bis zu vier Stunden, die er fahren muss. Nicht, weil die Entfernung so weit ist, sondern die Wege so schlecht. Über Stock und Stein geht es, um Berge herum, durch Täler und über Anhöhen, bis er seine Patienten erreicht. Doch dort sind dann oft gleich mehrere Menschen, die er untersuchen muss, die Behandlung und Medikamente brauchen.

Sechs Monate lang war Yeshi dieses Jahr mit Unterbrechungen in Lhasa zur Fortbildung. Zwar war die Praxis während dieser Monate geschlossen, doch letztendlich wird die Fortbildung allen Patienten zu Gute kommen. Yeshi war einer der wenigen aus der Provinz Qinghai, die ausgewählt wurden für die Fortbildung an der renommierten Universität für tibetische Heilkunde in Lhasa, ausgewählt, weil er sich einen Namen gemacht hatte als guter Arzt, durch sein Engagement.

Sie sind schon ein besonderes Paar, Chunga Lhamo und Yeshi. Während Chunga Lhamo in der Provinzhauptstadt Yushu die Stellung hält, die vier gemeinsamen Kinder hauptsächlich alleine aufzieht und „nebenbei“ noch Vollzeit als Schulärztin arbeitet, um das Familieneinkommen zu sichern, ist Yeshi im Dienste der Gesundheit seiner Patienten unterwegs. Menschen, die wenig Geld haben, die weit abseits leben, die sich kaum medizinische Hilfe leisten könnten, wenn sie nicht mit Yeshi, gefördert durch ROKPA, einen Arzt hätten, der nichts verlangt für seine Behandlung und nur wenig für die Medikamente, die er verordnet.

Chunga Lhamo ist selbst nicht sehr gesund. Immer wieder hören wir von ihren Kopfschmerzen, die wohl stressbedingt, sie phasenweise ganz außer Gefecht setzen, sodass dann doch Yeshi kommen muss, um die Kinder zu betreuen, wenn Chunga Lhamos Verwandte keine Zeit haben. Doch Chunga Lhamo ist tapfer, will nicht klagen, findet die gemeinsame Arbeit mit Yeshi und die Klinik sehr wichtig. Sie selbst hat durch ROKPA ihre Ausbildung zur Ärztin der tibetischen Medizin erhalten. Schon früh hat sie ihren Vater verloren, der an einer Blinddarmentzündung verstorben ist, weit entfernt von medizinischer Hilfe in einem Nomadengebiet. Deshalb das Engagement, deshalb die Opferbereitschaft, deshalb der intensive Bund mit Yeshi, ihrem Mann, der ehrenamtlich arbeitet, weil sie die Familie ernährt.

Wir finden solches Engagement herausragend und bitten Sie um Ihre Spende für medizinische Hilfe in Nomadengebieten!