Der Wal und die Hoffnung

Liebe Freundinnen und Freunde von ROKPA,

letztens habe ich ein interessantes Buch gelesen. Das handelte von einem Computerprogramm, das genau ausrechnen konnte, welche Aktien in der nahen Zukunft fallen würden, weil es viele Nachrichten in Zusammenhang brachte und daraus die Aktienkurse einzelner Unternehmen ableiten konnte. Das Buch handelte von der Bank, die mit dem Programm arbeitete und so immer vorher wusste, welche Kurse fallen würden, um diese Aktien schnell aufzukaufen und dann, ein paar Tage später, nach Kurserholung wieder verkaufen würden.

John Ironmonger: Der WalJohn Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt
Fischer Taschenbuch Verlag 2020
ISBN 978-3-596-52304-7
Taschenbuch 12 €

In dem Programm war ein wichtiger Faktor mit eingearbeitet: der Faktor Egoismus, der tatsächlich in der Wirtschaft, im ökonomischen Handeln eine wichtige Rolle spielt. Interessanterweise, und deshalb schreibe ich Ihnen von dem Buch, kam es in der Handlung zu einer Krisensituation, die sich für ein paar Wochen heftig auf die Welt auswirkte: eine sehr gefährliche todbringende Grippe brach aus, viele Menschen starben innerhalb eines Tages. Der Protagonist des Romans, der die Vorhersagen des Computerprogramms ernst nahm, häufte in einem kleinen Dorf an der Küste Englands so viele Lebensmittel an, wie er Geld hatte, im für die 300 Menschen des Dorfes das Überleben zu sichern. Tatsächlich brach die Grippe aus, sämtliche Lieferketten wurden unterbrochen und es gab weder Wasser noch Strom. Die Menschen im Dorf schotteten sich nach außen ab und machten gemeinsame Sache: die Fischer teilten die Fische mit allen, die Bauern die Milch, der Protagonist die Lebensmittel, die er gehortet hatte.

Gassenküche Nepal

So hielt die Dorfgemeinschaft durch, bis ein Boot dort landete mit der guten Botschaft, dass die Krise vorbei sei. Der Überbringer der Botschaft war der Eigentümer des Programms, Chef einer Bank. Er hatte das Programm in Auftrag gegeben, nicht nur für seine Bank, sondern auch für die Regierung. Die hatte auch Vorkehrungen für den Katastrophenfall getroffen. Der Bankeigentümer und auch der Protagonist waren sich am Ende des Buches über eines einig: das Programm hatte zwar die Krise vorhergesehen und die Katastrophe. Es hatte aber das Verhalten der Menschen in eine falsche Richtung gedeutet: in der Krise nämlich hatten sich die Menschen nicht nur im beschriebenen Dorf solidarisch verhalten, sondern auch an anderen Orten und Gemeinden. Und so hatten viele überlebt.

Mit hat dieses Buch Hoffnung gegeben. Hoffnung in die Gemeinschaft der Menschen, die einander hilft, wenn Not am Mann/an der Frau ist. Deshalb möchte ich Sie auch in diesem Jahr wieder bitten, unsere Projekte mit Ihren Spenden zu unterstützen!

Barbara PfeifferMit den besten Wünschen und Grüßen zu Weihnachten und zum neuen Jahr

Ihre

Barbara Pfeiffer

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