Interview mit Trish Swift über die aktuelle Lage in Simbabwe
„In Simbabwe liegt sozusagen alles Mögliche im Argen“ berichtet uns Trish Swift zur aktuellen Lage in Simbabwe.
„Zum Beispiel haben wir die höchste Nahrungsmittelinflation weltweit. Also ist die Ernährung der Menschen in Simbabwe ein großes Thema. Aber auch Bildung und Gesundheit sind katastrophal. Menschen sterben, weil sie sich einfache Operationen nicht leisten können. Die Krankenhäuser stellen keine Medikamente zur Verfügung. Man bekommt nicht einmal einen Gipsverband, um einen gebrochenen Knochen zu schützen. Selbst in einem Krankenhaus aufgenommen zu werden, ist sehr schwierig. Falls es doch gelingt, muss die Familie alle Kosten selbst tragen, sich selbst um die Medikamente und das Essen des Patienten kümmern.“
Trish sagt weiter: „Eine große Sorge ist die Bildung. In den frühen 80er Jahren nach der Unabhängigkeit hatten wir das höchste Bildungsniveau in Afrika. Aber das hat sich immer weiter verschlechtert. Die Lehrer werden sehr schlecht bezahlt. Deshalb unterrichten sie zusätzliche Lektionen, die aber unbedingt erforderlich sind, nur gegen extra Bezahlung an. Doch viele Familien können sich den zusätzlichen Unterricht für ihre Kinder nicht leisten. Das führt dann aber wiederum dazu, dass sie die Prüfungen nicht bestehen. Inzwischen können viele Kinder, die früher in der Schule waren, heute nicht mehr zur Schule gehen, weil die Familien es sich nicht leisten können. Deshalb möchte ich Sie wirklich bitten, an ROKPA für Bildung in Simbabwe zu spenden. Derzeit finanziert ROKPA International 200 Schulkinder und 30 junge Menschen an der Universität, und das ist enorm wichtig. Dieses Programm ist offenbar in Gefahr. Und für die 200 Kinder wäre ihr Leben eine absolute Katastrophe, wenn sie nicht zur Schule gehen könnten. Auch wenn die Standardausbildung schlecht ist, ist es viel besser, in einer schlechten Schule zu sein, als nicht zur Schule zu gehen.“
Trish Swift ist Therapeutin und leitet auch die Tara-Rokpa-Gruppen in Harare und Chitungwiza, insgesamt zwölf Gruppen mit 210 Teilnehmer:innen. Alle die teilnehmen sind entweder HIV-positiv oder haben behinderte Kinder. Menschen, die durch das Selbsthilfe-Therapieprogramm, das Akong Rinpoche entwickelt hat, lernen, mit den Schicksalsschlägen, den harten Realitäten des Lebens besser umzugehen und sich persönlich weiterentwickeln zu können. Alle diese Menschen sind arm. Sie kommen teilweise aus dem Umland von Harare und können nur kommen, weil ROKPA ihnen das Busticket bezahlt. Außerdem bekommen sie, wenn sie zu den Gruppenterminen kommen, dort eine Tasse Tee und vier Scheiben Brot. Ein substanzieller Beitrag zu ihrer Ernährung!
Während der Corona-Zeit, als die Menschen nicht aus den Häusern durften, nicht ihren Hilfsjobs als Gärtner, Putzfrau oder Verkäufer nachgehen konnten, war die Not so groß, dass Trish Swift mit ihren Helfern begann, Lebensmittelpakete an die Leute zu verteilen.
Inzwischen ist die Pandemie vorbei, aber die Inflation so hoch, dass die Menschen immer noch hungern. ROKPA International leistet dort substanzielle Hilfe mit Nahrungsmittelpaketen. Doch es gibt immer Leute, die leer ausgehen. Und denen hilft Trish Swift mit Spenden aus Deutschland. Damit auch sie alle paar Monate mit einem kleinen Vorrat an dauerhaften Nahrungsmitteln nach Hause gehen können.
Mit Ihrer Hilfe, Ihrer Spende für „Hilfe in Simbabwe“ ist das weiterhin möglich!