Was ROKPA in Simbabwe macht
Simbabwe ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Erde. Zwar reich an Bodenschätzen und interessanten Orten für den Tourismus, ist Simbabwe seit vielen Jahren ein von Krisen geschütteltes Land. Eines der größten Probleme dieser Jahre war die ständig anwachsende Inflation. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine hat die Lebenssituation noch weiter verschärft. Im Jahr 2021 lebten laut Statistik 1,9 Millionen Menschen in unsicherer Nahrungssituation und man schätzt, dass etwa 72 Prozent der Gesamtbevölkerung unter der Armutsgrenze von 1,90 Dollar pro Tag lebt. (Armutsquote an nationalen Armutsgrenzen / % der Bevölkerung – Simbabwe)
Bereits Ende der 1990er Jahre gründete Trish Swift, die in Harare lebt, verschiedene Hilfsprojekte in Chitungwiza bei Harare. Darunter eine Gruppe von alleinerziehenden Müttern mit behinderten Kindern, ein Hilfsprojekt für Aids-infizierte Eltern und Großeltern und einen Gemeinschaftsgarten. Das RSN (ROKPA Support Network) wurde als örtliche Trägerorganisation gegründet, die später von ROKPA International gefördert wurde. Inzwischen sind die Projekte größer geworden und haben sich etabliert.
Trish Swift, die sich inzwischen aus diesen Projekten zurückgezogen hat, lebt seit der Gründung des buddhistischen Zentrums jedoch noch immer in Chitungwiza und ist Anlaufstelle für viele Menschen, die nicht in das Regelwerk der Programme von ROKPA International passen und dennoch Hilfe und Unterstützung brauchen. Dafür sammelt Trish unabhängig von ROKPA International Spenden, denn wer kann schon die Tür verschließen und zu den Leuten sagen „Geht woanders hin“, wenn sie um Hilfe bitten!
Food-packs
Trish und ein Team von mehreren Leuten brauchen Unterstützung für „Food-packs“ und spontane Zuschüsse für Notsituationen, wie zum Beispiel den Kauf von Medikamenten oder Arztbesuche. ROKPA Deutschland kann diese spontane unbürokratische Hilfe mit Ihrer Spende für „Hilfe in Simbabwe“ unterstützen.
- Ein Food-Pack enthält 10 kg Maismehl, 2 Liter Öl, 250 Gramm Sojagranulat, 1,5 Kilo Bohnen und je zwei Kilo Zucker, Reis und Weizenmehl. Der Bedarf für eine Familie für eine Woche. Mit 23 Euro sind Sie dabei!
- Ein Arztbesuch inklusive Medikamente kostet ca. 15 Euro.
Danke!
Auch hier ist Unterstützung durch Spenden gefragt. Projekte von ROKPA International in Simbabwe:
Im Chitungwiza Gemeinschaftszentrum gibt es
- eine Tagesstätte für Kinder mit Behinderung
- eine Spielgruppe
- einen Gemeinschaftsgarten
Bereits vor einigen Jahren gegründet, hat sich die Tagesstätte zu einer Institution entwickelt. Alleinerziehende Eltern haben es überall schwer. Alleinerziehende von behinderten Kindern haben es noch schwerer. Und Alleinerziehende in einer Gesellschaft wie der Simbabwes, wo es so gut wie kein staatliches Sozialsystem gibt, an das man sich wenden kann, sind Alleinerziehende mit ihren behinderten Kindern und deren gesunden Geschwistern in der Regel von Armut und Hunger bedroht. Hier kann ROKPA Abhilfe schaffen. Die Tagesstätte ist inzwischen eine wohl etablierte Institution in Chitungwiza. Die Kinder, entweder körperlich oder geistig behindert, sind im Chintungwiza ROKPA-Gemeinschaftszentrum gut untergebracht. In der Betreuung wechseln sich die Mütter der behinderten Kinder ab. So können die anderen Mütter einer Arbeit nachgehen und die Familie ernähren. Durch regelmäßige Kurse von Fachleuten bekommen die Frauen Handwerkszeug zur Förderung der Kinder, damit diese auch vom Aufenthalt in der Gruppe profitieren.
In der Spielgruppe für Vorschulkinder werden Geschwisterkinder der Kinder in der Tagesstätte nach offiziellen Standard-Lehrprogramm gefördert und können im Anschluss an die Spielgruppenphase in die erste Klasse der öffentlichen Schule wechseln.
Im Gemeinschaftsgarten wird Gemüseanbau nach dem Prinzip Permakultur betrieben und den Interessierten das Grundwissen dazu theoretisch und praktisch vermittelt. Wer oft nicht weiß, woher er oder sie das Essen für den nächsten Tag bekommt, wird durch die Aussicht auf den Anbau eigenen Gemüses in der Basisversorgung für eigene Belange gestärkt. Manche der TeilnehmerInnen können inzwischen auch Gemüse, das sie nicht selbst brauchen, an andere verkaufen.
Start-Up-Programm für alleinerziehende Frauen
Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen, die im halbformalen Sektor wie zum Beispiel als Gärtner, Putzfrau oder Bauhelfer beschäftigt waren, ihre Arbeit verloren. Das vom ROKPA Support Network betriebene Drop-in-Center ist Anlaufstelle für verschiedenste Menschen, die Unterstützung brauchen.
Damit die Unterstützung zukünftig nicht nur beim reinen Verteilen von Nahrungsmitteln bleibt, sondern den Menschen vor Ort eine Chance gibt, sich selbst zu helfen, vergibt ROKPA Kleinkredite an Frauen, die sich mit einer Geschäftsidee an ROKPA wenden. Ziel ist es, den Frauen wirtschaftliche Unabhängigkeit zu ermöglichen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze.
Ein Ansatz sind die Verkaufsprojekte. Hier bekommen Frauen ein Startkapital für einen eigenen Verkaufsstand. Sie können damit Waren kaufen und einen Stand aufbauen. Die Frauen werden von ROKPA begleitet und unterstützt, damit ihr kleines Unternehmen erfolgreich wird und sie in der Zukunft unabhängig werden und sich und ihre Kinder selbst ernähren können.
Andere Ansätze sind auf mehrere Personen gerichtet, wie das Beispiel von Mudiwa, Daya und Kamali zeigt. Die drei Frauen haben mit Unterstützung von ROKPA eine kleine Nähwerkstatt gegründet. Dort nähen sie Schuluniformen, Kleidung und verschiedene Accessoires, die sie auf Bestellung anfertigen. Bereits während der Pandemie haben sie selbst genähte Stoffmasken an die Menschen in der Nachbarschaft verkauft.
Die Frauen sind froh, dass sie mit dem Nähatelier unabhängig ihr Einkommen verdienen und damit ihre Familien ernähren können. Damit ROKPA nocht mehr Frauen in die Selbständigkeit begleiten kann, bedarf es Spenden. Pro neuem Unternehmen und Person braucht es etwa 210 Euro, um eine solche Starthilfe zu geben.