09.05.2016: 30 Jahre ROKPA e. V. in Deutschland
Am Freitag, den 9. Mai vor 30 Jahren wurde ROKPA e.V. in Berlin gegründet. Dreißig Jahre sind eine lange Zeit: es ist eine Generation von Menschen, die wir in dieser Zeit haben kommen und gehen sehen. Sie, unsere Spender und Unterstützer, sind mit uns älter oder gar alt geworden. Aus Kindern, denen wir durch Ihre Spenden einen Schulbesuch, eine Ausbildung ermöglichen konnten, sind junge Erwachsene geworden, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Manche von ihnen sogar geben das, was sie von ROKPA bekommen haben zurück an Hilfsbedürftige in ihrem Umkreis.
Das alles ist geschehen und geht weiter durch die Inspiration unseres Gründungsmitglieds Dr. Akong Tulku Rinpoche (1940-2013), der mit immensem Mitgefühl und visionärer Weitsicht ein Vorbild war und inzwischen in den tibetischen Gebieten Chinas bereits zur Legende geworden ist. Es ist aber auch geschehen durch den unermüdlichen Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer hier in Deutschland, wo wir uns dem Grundsatz mit der Ehrenamtlichkeit treu geblieben sind.
Aber vor allem konnte das auch durch Ihr Vertrauen in unsere Arbeit geschehen. Das haben Sie uns über die vielen Jahre immer wieder durch Ihre Spenden ausgesprochen. Dafür möchte Ich Ihnen von Herzen danken und ich wünsche mir, dass wir auf diese Weise noch viele Jahre zusammenarbeiten. Mit den besten Wünschen für einen herrlichen Sommer
Ihre
Barbara Pfeiffer
Auf dem Header-Bild:
Geschichte von ROKPA Deutschland e. V. in Kurzfassung
- Am 9. Mai 1986 Gründung des Vereins ROKPA e.V. Verein zur Unterstützung von Personen tibetanischer Herkunft in Berlin auf Initiative von Magda Wangyal nach dem Vorbild des 1980 in der Schweiz gegründeten Vereins ROKPA International.
- Magda Wangyal vermittelt Patenschaften für bedürftige tibetische Flüchtlinge in Indien, vornehmlich Kinder, alte und kranke Menschen.
- 1988 wird ROKPA e.V. als gemeinnützig anerkannt.
- Ende der 1980er Jahre reist Gründungsmitglied Dr. Akong Tulku Rinpoche zum ersten Mal wieder in seine Heimat in Tibet und wird dort um Hilfe für Projekte gebeten.
- 1990 entstehen die ersten Hilfsprojekte in den tibetischen Regionen Chinas aufgrund von Initiativen der dortigen Bevölkerung, die an ROKPA herantraten.
- 1990 wird in Bodnath bei Kathmandu in Nepal die erste Gassenküche abgehalten, wo Freiwillige aus vielen Ländern Bettlern und Obdachlosen täglich zwei Mahlzeiten reichen und sie medizinischer Versorgung zuführen.
- 1990 nimmt Lea Wyler erste Straßenkinder auf und bringt sie in Schulen unter.
- 1992 wird der Vereinssitz nach Radolfzell am Bodensee verlegt.
- 1995 Gründung des Kinderhauses von ROKPA in Boudha.
- Frauen, die vorher bettelten, bekommen bei ROKPA in Boudha eine Ausbildung als Näherin.
- Die Arbeit von ROKPA e.V. verlagert sich von der Vermittlung von Patenschaften immer mehr zur Suche nach Spendern für Projekte.
- 2004 reist die Vorsitzende von ROKPA Deutschland e.V. zum ersten Mal zu Projekten in den tibetischen Gebieten. Der Schwerpunkt der Spenderwerbung verlagert sich zur Unterstützung von Projekten in den tibetischen Gebieten Chinas.
- Die Projekte, die ROKPA Deutschland e.V. fördert, sind Projekte zur Ausbildung und Erhaltung der tibetischen Sprache und Kultur oder medizinische Projekte.
- Je nach Zweckangabe leitet ROKPA Deutschland Spenden für die Projekte in Nepal an ROKPA International zur Ausführung weiter.
- Die Arbeit von ROKPA Deutschland e.V. wird ausschließlich ehrenamtlich geleistet. Deshalb bleiben die Organisationskosten gering.
- Spendeneingänge aus Deutschland in 30 Jahren gesamt: 3.110.729,10 €
Spendenaufkommen und -verwendung
Kurz überschlagen: Was konnte mit den Geldern erreicht werden?
Tibet:
- junge Menschen bekamen eine Ausbildung, die sie in die Lage brachte, heute ihre Eltern und andere Angehörige zu unterstützen.
- die tibetische Sprache bleibt in den tibetischen Regionen etabliert.
- die preiswerte und wirksame tibetische Heilkunde bleibt wichtiger Bestandteil der Infrastruktur in abgelegenen Gebieten.
Nepal:
- Junge Menschen bekamen im ROKPA Kinderhaus eine Heimat, eine Familie, eine Ausbildung.
- Bettlerinnen konnten etwas lernen und arbeiten heute als Näherinnen.
- Im Winter können täglich zwei warme Mahlzeiten an Bettler und Obdachlose ausgegeben werden.
- Nach dem Erdbeben in Nepal 2015 wurden in Soforthilfe in zerstörten Dörfern Zelte und Nahrungsmittel ausgeteilt und Wiederaufbaumaßnahmen
begonnen.