Liebe Freundinnen und Freunde von ROKPA,
dieses Jahr im Juli bin ich mit einer Gruppe von sieben Personen auf den Spuren von Akong Rinpoche, dem Gründer von ROKPA, durch Teile der chinesischen Provinzen Yunnan und Sichuan gereist. (Details und Reiseberichte werden in den nächsten Wochen hier veröffentlicht.) Diese Provinzen haben gemeinsam, dass sie zu der tibetischen Kulturregion Kham gehören, dem Hauptgebiet für die Projekte von ROKPA, die durch Akong Rinpoche, dem Gründer von ROKPA initiiert wurden. Eines hatten die Projekte immer gemeinsam: sie waren von den Menschen vor Ort gewünscht und lagen ihnen am Herzen.
Ein wichtiges Anliegen von ROKPA war es, Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, ihnen eine Chance im Berufsleben zu geben, aber gleichzeitig ihre kulturelle Identität zu stärken.
Die allermeisten dieser Projekte sind in der Zwischenzeit ausgelaufen. Aus unterschiedlichen Gründen. Ein wichtiger und für die Reisegruppe deutlich sichtbarer Grund ist der große wirtschaftliche Fortschritt in diesen Regionen. Durch den Bau von Straßen auch in die größeren Orte wurde eine verbesserte Infrastruktur geschaffen. Zur Zeit ist die Bauwirtschaft wie in vielen Ländern der Welt sehr aktiv. Das bedeutet Arbeit für viele Menschen auf dem Bau, wo sie als auch als ungelernte Arbeiter gutes Geld verdienen können und mit ihrem Einkommen auch ihre Kinder unterstützen können, die, um zur Universität zugelassen zu werden, ab dem 10. Schuljahr Schulgebühren, Essen und Unterkunft bezahlen müssen, weil die staatliche Förderung nur bis zum Ende der neunten Klasse gilt.
In diesem Sektor besteht also nicht mehr so viel Unterstützungsbedarf, auch wenn wir immer wieder mit Härtefällen konfrontiert werden, wo Schüler ihre Ausbildung abbrechen müssen, weil die Eltern krank geworden waren.
Andere Menschen in der tibetischen Gesellschaft bedürfen nach wie vor der Unterstützung. Hirtenfamilien, die wie ihre Vorväter in den Nomadenregionen leben, haben ein sehr geringes Einkommen und kommen oft in Not, wenn Familienmitglieder krank werden oder wenn extreme Wetterbedingungen ihren Herden schaden. Doch sie schützen mit ihrer Arbeit nicht nur ihr kulturelles Erbe, sondern auch die Umwelt. Eine andere Gruppe sind Nonnen und Mönche, die in klösterlichen Einrichtungen studieren und praktizieren und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der tibetischen Sprach leisten. Beide Gruppen verdienen großen Respekt und brauchen unsere Unterstützung. Von einigen dieser Menschen ist hier im Heft die Rede.
ROKPA International hat die Arbeit in den tibetischen Gebieten eingestellt. ROKPA Deutschland will, wie der Name „ROKPA“= „Freund, Helfer“ in kleinem Rahmen auf möglichst unbürokratische Weise weitermachen. Das geht nur mit Ihrer Hilfe!
Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Lieben zu Weihnachten und fürs kommende Jahr!
Ihre
Barbara Pfeiffer