Ambulanz von Yeshi und Chunga Lhamo eröffnet

Als wir im Juni 2017 einen Besuch in Zatu machten, stand die neue Ambulanz bereits im Rohbau da. Yeshi und Chunga Lhamo, die seit 2011 gemeinsam eine Praxis für tibetische Heilkunde betreiben, hatten vor zwei Jahren bereits das dritte Mal umziehen müssen, weil die gemieteten Räume für anderes verwendet wurden. Da keimte der Entschluss, auf eigenem Grund und Boden eine Praxis zu bauen.

Gedacht, gesagt, getan: da Yeshi von seiner Familie ein Zwei-Zimmerhäuschen auf einem eigenen Grund bekommen hatte, worauf noch Platz war, wurde im Frühjahr 2017 mit dem Bau begonnen. Dafür hatten die beiden mutigen Ärzte, die inzwischen vier Kinder im Alter von 1 – 9 Jahren haben, einen Kredit bei einem Verwandten aufgenommen. Mit ihrer Praxis verdienen sie kein Geld, Yeshi arbeitet ehrenamtlich und die Medikamente werden kostengünstig abgegeben.

Das Familieneinkommen bestreitet Chunga Lhamo mit ihrer Anstellung als Schulärztin in Yushu, wo sie mit den vier Kindern lebt, wenn keine Ferien sind. Yeshi wiederum arbeitet in der Praxis, fährt in die Nomadengebiete zur ärztlichen Versorgung der Menschen dort und hat sich in den letzten Jahren weitergebildet, um auch zahnärztliche Hilfe anbieten zu können.

Das alles wäre ohne enormes Engagement dieses Ehepaares nicht möglich, aber auch nicht ohne die Hilfe von ROKPA mit Ihren Spenden.

Die Praxis wurde im April feierlich eröffnet: wie es der Brauch ist, mussten die Regale voll sein mit Medikamenten und ein befreundeter Arzt half Yeshi beim Umgang mit den Patienten, die schon Schlange standen. Ebenso wichtig war der Besuch von zwei Lamas, die die Praxis segneten.

Inzwischen ist auch der neue Zahnarztstuhl für die zahnmedizinische Behandlung eingetroffen, Yeshis ganzer Stolz. Zuvor mussten sich die Patienten mit Zahnproblemen auf einer Campingliege behandeln lassen. Diese Zeiten sind nun vorbei. Die neue Ambulanz ist an einer der neuen Hauptstraßen von Zatu gelegen und eine kostbare Bereicherung für den Ort, der das Zentrum einer abgelegenen Nomadenregion bildet. Hierher kommen die Menschen aus den Bergregionen um ihre Erzeugnisse zu verkaufen und für ihre Bedürfnisse einzukaufen. Eine  ärztliche Behandlung und Medikamente für wenig Geld bedeutet großen Segen für die  Menschen hier in der ländlichen Region, in denen die Einkommen sehr gering sind.

Mit Ihrer Spende mit dem Stichwort „medizinische Hilfe in Tibet“ bewirken Sie viel!